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Produktion

Lemi Ponifasio & MAU

Tempest II

Samoa / Neuseeland

Nein, der Choreograf Lemi Ponifasio liefert mit seinem zehnköpfigen Maori-Ensemble keine idyllische Südsee-Variante von «Der Sturm». Shakespeares Drama dient ihm vielmehr als Ausgangspunkt einer Reflektion über die politische Situation in seiner Heimat, der Inselwelt Samoa, Schauplatz kolonialer Machtentfaltung. Im Zentrum steht der schleichende Verlust der freiheitlichen Rechte und die Etablierung von rechtsfreien Räumen, die er nicht nur in Guantánamo ortet. «Tempest II», von Ponifasio als «hearing on stage» bezeichnet, erhebt dagegen die Stimme, und zwar in einer ganz eigenen performativen Sprache, die Tradition mit Moderne verbindet: Seine minimalistische Choreografie spielt mit Elementen traditioneller Tanzformen und Ritualen Ozeaniens. Gleichzeitig nimmt sie das in der oralen Inselkultur zentrale Element der öffentlichen Rede auf, wenn der Maori-Aktivist Tame Iti erzählt, wie sich die politischen Rechte im Laufe der Jahrhunderte verändert haben. (esc)

  • TANZTHEATER
  • SPRACHE

    Maori, eine deutsche Zusammenfassung wird abgegeben

  • DAUER

    90 Minuten

  • DANK

    Die Aufführungen werden unterstützt von der DEZA, Fachstelle des Bundes für Entwicklung und Zusammenarbeit.

  • HOMESTORIES

    mit Lemi Ponifasio und Tame Iti, FR 15.08.
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