Rabih Mroué
How Nancy wished that everything was an April fool's joke
Libanon
Krieg ist für ihn Alltag: Der Autor, Regisseur und Schauspieler Rabih Mroué, 1967 im Libanon geboren, kennt seine Heimat nur im Zustand des Krieges. Fronten, die quer durch Familien verlaufen, Heckenschützen und Märtyrer, Gewalt, verübt im Namen der Religion, und die Allgegenwart des Todes: Es braucht den ganz speziellen Humor und das dramatische Talent von Rabih Mroué, um den Alltag gewordenen Wahnsinn dieses über 30-jährigen Bürgerkrieges in einer Art tragischen Farce auf die Bühne zu bringen. Das Setting ist einfach und nimmt die orientalische Tradition des Geschichtenerzählens auf. Vier Schauspieler sitzen frontal zum Publikum, und während über ihnen Märtyrer-Plakate von 1975 bis heute eingeblendet werden, erzählen sie «ihr» Leben und wie sie gestorben sind. Kaum tot, auferstehen sie, wechseln die Seite, kämpfen mit einer anderen Gruppe und sterben wieder. Die einzelnen, nüchtern erzählten Episoden verweben sich zu einem dichten Geflecht, das die monströse Absurdität dieses Konflikts greifbar macht. (esc)
- SPRECHTHEATER
- SPRACHE
Arabisch mit deutschen Untertiteln
- DAUER
90 Minuten
- DANK
In Zusammenarbeit mit der Roten Fabrik. Die Aufführungen werden unterstützt von der DEZA, Fachstelle des Bundes für Entwicklung und Zusammenarbeit.
- HOMESTORIES
mit Rabih Mroué und Lina Saneh, MO 18.08.
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