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Nachhaltigkeit ist ein grosses Wort und eine noble Absicht. Und viele führen sie im Mund. Einige würden sogar sagen: Nachhaltigkeit ist eine Notwendigkeit. Doch wie so oft bei grossen Worten und existenziellen Notwendigkeiten, nicht immer folgen ihnen auch Taten. Die Zürcher Kantonalbank spricht nicht erst von Nachhaltigkeit, seit Grün eine Trend-Farbe ist. Und vor allem: Sie spricht nicht nur davon, sie handelt auch entsprechend. Kontinuität und langfristiges Engagement – man könnte auch von Verlässlichkeit und Vertrauen in den Partner sprechen – sind Werte, die sie nicht nur im Bankgeschäft, sondern auch im Sponsoring und ganz besonders im Bereich der Kulturförderung pflegt. Nicht nur in rosigen Zeiten. Denn gerade dann gilt es, Investitionen zu tätigen, die nicht nur heute, sondern auch morgen ihre Wirksamkeit entfalten.

Ein schönes Beispiel für ein solches Kultur-Engagement ist der ZKB Förderpreis, der dieses Jahr bereits zum 14. Mal im Rahmen des Theater Spektakels vergeben wird. 1996 von der Festivalleitung und der ZKB gemeinsam lanciert, hat sich der Preis in jeder Hinsicht als «nachhaltige» Investition erwiesen: Der mit 30 000 Franken dotierte Preis wird jeweils von einer Fachjury an eine junge, besonders innovative Gruppe aus dem Festivalprogramm verliehen und ist explizit als Förderbeitrag für eine zukünftige Produktion gedacht. Die Reihe der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger zeigt, dass man sich bei der Vergabe nicht von kurzlebigen Eyecatchern und künstlerischen Strohfeuern blenden liess. Ob der Regisseur Stefan Pucher (1997), die Theatergruppe 400asa (2000), die Choreografin Sarah Michelson (2002) oder das chinesische Künstlerkollektiv Living Dance Studio (2004) – um nur einige der Preisträger zu nennen – sie alle überzeugen bis heute mit ihren künstlerischen Arbeiten und rechtfertigen das Vertrauen in ihre innovative Kraft.

Aber Nachhaltigkeit ist nie punktuell. Auch dafür ist der ZKB Förderpreis ein guter Beleg, profitieren doch nicht nur die jeweiligen Gewinner, sondern alle Nominierten. Allein der Vermerk «Nominiert für den ZKB Förderpreis» ist mittlerweile zu einer «Auszeichnung» geworden, die für erhöhte Aufmerksamkeit eines interessierten Publikums sorgt.

Nachhaltigkeit heisst aber auch:  mit offenen Karten spielen. Wenn immer möglich werden die Folgearbeiten der als förderungswürdig erachteten KünstlerInnen und Gruppen an einem späteren Festival gezeigt. Die ZKB und die Festivalleitung möchten deshalb ganz besonders auf die Produktion der amerikanischkoreanischen Regisseurin und Autorin Young Jean Lee aufmerksam machen. Sie hat 2007 mit «Songs of the -Dragons Flying to Heaven», einer provokativen Farce um die kulturelle Identität von asiatischen Einwanderern in den USA, den ZKB Förderpreis gewonnen. 1009 zeigte sie ihr jüngstes Werk, das von der New Yorker Presse fulminante Kritiken erntete.

Wir freuen uns, wenn Sie die Gelegenheit nutzen und sich am kommenden Theater Spektakel selbst von der Nachhaltigkeit des ZKB Förderpreises überzeugen. (esc)

 

 

 

Nominationskriterien
Förderpreis CHF 30 000.–

Der Förderpreis der Zürcher Kantonalbank versteht sich als Auszeichnung für eine Gruppe, einen Einzelkünstler oder eine Einzelkünstlerin aus dem Bereich des Theaters, Tanztheaters oder der Performancekunst, der/die einen innovativen und unverwechselbaren Umgang mit neuen Theaterformen pflegt. Der Preis ist dazu bestimmt, eine Gruppe oder einzelne ihrer Mitglieder bei einer geplanten Arbeit zu unterstützen. Er wird einer Aufführung zugesprochen, deren Uraufführung nicht länger als zwei Jahre zurückliegt und die das freie Theaterschaffen auf besondere Weise repräsentiert.

 

Die Festivalleitung nominiert aus dem Programm des Zürcher Theater Spektakels fünf bis sieben Produktionen, welche den genannten Kriterien entsprechen. Bevorzugt werden Produktionen von KünstlerInnen, deren Arbeit noch nicht auf allgemeine Anerkennung stösst. Frühere GewinnerInnen des Preises sind von einer erneuten Nominierung ausgeschlossen.

 

Anerkennungspreis CHF 5000.–

Der Anerkennungspreis der Zürcher Kantonalbank erlaubt eine zusätzliche Würdigung oder Förderung eines der Nominierten. Er wird einer Gruppe, einem Einzelkünstler oder einer Einzelkünstlerin für eine ausserordentliche Leistung verliehen, zum Beispiel im Bereich Choreografie, Dramaturgie, Publikumseinbezug oder Schauspielkunst.(esc)


Bisherige Preisträger

2009 Förderpreis: Laura Kalauz & Martin Schick, Argentinien/Schweiz: Title; Anerkennungspreis: Kassys, Niederlande: Good Cop Bad Cop.

 

2008 Förderpreis: Le Boustrophédon, Frankreich: Court-miracles; Anerkennungspreis: CulturArte, Moçambique: Mafalala 2.

2007
Förderpreis: Young Jean Lee's Theater Company, Korea/USA: Songs of the Dragons Flying to Heaven; Anerkennungspreis: Back to Back Theatre, Australien: Small Metal Objects.

2006 Förderpreis: Zuhe Niao, China: Tongue's Memoy of Home; Anerkennungspreis: Elevator Repair Service, USA: Gatz

2005 Förderpreis: Richard Maxwell, USA: Good Samaritans; Anerkennungspreis: Hassan Madjooni, Schauspieler, Mehr Theatre Iran: Amid the Cloud von Amir Reza Koohestani.

2004 Förderpreis: Living Dance Studio, VR China: Report on Body; Anerkennungspreis: Wayne Traub, Belgien: Maria Dolores: Wayne Wash I

2003 Förderpreis: Museum of Modern Oddities, Katy Bowman & Neil Thomas, Australien: Odd Hours; Anerkennungspreis: Nuri Harun Ates, Türkei: Countertenor in Mustafa Avkirans Neos Cosmos 3+3+963

2002 Förderpreis: Sarah Michelson, USA: Group Experience; Anerkennungspreis: Kolypan, Schweiz: Die Vladimir-Show

2001 L’alakran, Schweiz: Der spanische Metzger; Anerkennungspreis: Aydin Teker, Türkei: Density

2000 400asa, Schweiz: Medeää ex aequo mit Marcela Soltan, Schauspielerin BlackSkyWhite Theatre, Russland

1999 Marco Berrettini, Frankreich: Sturmwetter prépare l'an d'Emile ex aequo mit Gilles Jobin, Schweiz: Braindance

1998 Huis aan de Amstel, Niederlande, Fast gelungen; Anerkennungspreis für Enzo Scanzi, Schauspieler, Schweiz

1997 Stefan Pucher, Deutschland: Dreamcity

1996 Smadar Yaaron, Schauspielerin Akko Theater Zentrum, Israel: Arbeit macht frei vom Toitland Europa ex aequo mit Alias Compagnie, Schweiz: Moving a Perhaps